Am 24. September 2025 war es endlich so weit: Das Projektteam des „Digitalen Zwillings Haupthafenroute“ begab sich auf eine besondere Tour: Eine intensive Vor-Ort-Begehung der Brücken und Straßen entlang der Hamburger Haupthafenroute, die innerhalb des Projektes als Digitale Zwillinge umgesetzt werden. Mit dabei waren Vertreter:innen der Hamburg Port Authority (HPA), Marx Krontal Partner (MKP), m2ing sowie PatientZero Games – ein interdisziplinäres Team, das sich unter anderem aus Bauingenieur:innen, IT-Entwickler:innen und Data Scientists zusammensetzt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Österreich waren angereist, um an der Brücken- und Straßentour teilzunehmen.
Station 1: Köhlbrandbrücke
Nach dem gemeinsamen Start und der Begrüßung in der Speicherstadt wurden die Teilnehmenden am Baubüro der Köhlbrandbrücke in Empfang genommen. Anschließend ging es hoch hinaus. Über 27 Stockwerke bis in den Hohlkasten der Stahlbrücke (Mittelteil der Köhlbrandbrücke). Von den sogenannten Laufstegen bot sich ein beeindruckender Blick über das Hafenpanorama.
Neben technischen Erläuterungen zur Brückenkonstruktion wurden auch Herausforderungen im Kontext der Modellierung des BIM-Bestandsmodells diskutiert. Im Zuge der Besichtigung des Hohlkastens wurden verschiedene Sensoren zur Messung der Beulgefahr vorgestellt, die ebenfalls Einzug in den Digitalen Zwilling finden. Im Anschluss wurde die Brücke vom gegenüberliegenden Anleger aus betrachtet. Dort stellten sich die einzelnen Projektbeteiligten vor, ein gelungener Auftakt für das Teambuilding.
Station 2: Veddeler Damm
Im Anschluss wurde der Straßenabschnitt des Veddeler Damms besichtigt, der als einziger „Straßen-Zwilling“ innerhalb des Projekts entwickelt werden soll. Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in die aktuelle Verkehrssituation sowie die baulichen Besonderheiten. Darüber hinaus wurden hier die unterschiedlichen Anforderungen an Digitale Zwillinge und BIM-Modelle von Brücken und Straßen diskutiert und vorgestellt, wie die Zustandsbewertungen bei der Straße durchgeführt werden (ZEB-Daten, Restnutzungsdauer).
Station 3: Mittag am Niedernfelder Ufer
Die Mittagspause am Niedernfelder Ufer fand bei strahlendem Sonnenschein statt und bot eine willkommene Gelegenheit zum Austausch. In angenehmer Atmosphäre wurden die Eindrücke des Vormittags besprochen, Erfahrungen geteilt und die Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern weiter vertieft. Darüber hinaus konnten der Standort der Bauwerksprüfung der HPA und der HPA-„dronePORT“ besichtigt werden.
Station 4: Veddelkanalbrücke
Gestärkt ging es weiter zur Veddelkanalbrücke. Im Mittelpunkt der Besichtigung standen die strukturellen Eigenschaften der Brücke. Besonders spannend war die Demonstration der digitalen Software zur Bauwerksprüfung durch m2ing: Auf einem Tablet wurde gezeigt, wie die Anwendung zur modellbasierten Erfassung der Bauwerksschäden genutzt werden kann – ein revolutionärer Ansatz in der Bauwerksprüfung.
Station 5: Freihafenelbbrücke
Zum Abschluss der Tour wurde die Freihafenelbbrücke besichtigt. Die Begehung begann an der südlichen Schleife und beinhaltete auch eine Betrachtung der Unteransicht der Brücke, die spannende Einblicke in die baulichen Details und den Zustand der Konstruktion ermöglichte. Darüber hinaus wurde das erst kürzlich installierte Monitoring-System vorgestellt, das unter anderem tachymetrische Messungen enthält, wodurch Bauwerksbewegungen detektiert werden können. Ein Gruppenfoto wurde bei der Brücke aufgenommen und bildete den krönenden Abschluss dieses letzten Programmpunktes.
Fazit und Ausblick
Die Tour bot wertvolle Einblicke in die Infrastrukturobjekte, die innerhalb des Projektes als Digitale Zwillinge umgesetzt werden. Außerdem förderte sie den interdisziplinären Austausch zwischen den Projektpartnern. Vertrauen wurde gewonnen und Barrieren durch „echtes physisches Kennenlernen“ abgebaut. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung des Digitalen Zwillings ein und stärken unser gemeinsames Projekt.
